Die Drosselung der Fördermenge wird 2021 wieder aufgehoben. Quelle: pixabay / Matryx

2021 wird Tanken wieder teurer

Aufgrund der ungewöhnlich niedrigen Treibstoffpreise in der Corona-Krise ist 2020 möglicherweise das billigste Jahr seit 2016 oder sogar seit 2006. Der Preisschock an Tankstellen für 2021 ist also vorprogrammiert.

Wie sich die Benzinpreise weiter entwickeln werden, hängt zunächst von der Entwicklung des Ölmarkts ab. In Wien verhandeln Anfang Dezember 2020 die Produzenten des OPEC-Ölkartells über eine Strategie für 2021. Unter den Ölproduzenten herrscht anscheinend Uneinigkeit darüber, ob die Drosselung der Produktion um weitere drei Monate verlängert oder wegen der Corona-Krise leicht erhöht werden soll.

Russland plant angeblich, die Produktion ab Januar 2021 schrittweise wieder zu steigern. Auf der anderen Seite will Saudi-Arabien die derzeitigen Förderkürzungen um drei Monate verlängern. Im April 2020 kam es zum Paukenschlag: die Ölpreise waren negativ! Das bedeutete, dass Abnehmer Geld dafür bekamen Rohöl abzunehmen. Seitdem ist der Preis pro Barrel wieder stark gestiegen, und die Sorte WTI kostet jetzt ungefähr 45 US-Dollar pro Barrel. Im Vergleich: Anfang des Jahres waren es über 63 Dollar.

Als zweiter wesentlicher Risikofaktor für den Ölpreis gilt der US-Dollar. Sein Wechselkurs bestimmt im Euroraum die Kosten einer Tankfüllung. Der jüngste Preisverfall für Kraftstoffe hatte auch mit einem schwachen Dollar zu tun. Es wird angenommen, dass die neue US-Regierung Maßnahmen zur Wirtschaftsbelebung setzen wird. In deren Folge kann der Dollar wieder teurer werden.

Zuletzt werden aber jedenfalls höhere Steuern Diesel und Benzin wieder teurer machen. In Deutschland wurde beispielsweise im Mai 2020 die einheitliche Bepreisung von CO2-Emmissionen verabschiedet, was sich ab 2021 auf den Spritpreis niederschlägt. Der steigt nämlich bei einem geschätzten Preis von 25 Euro pro Tonne Kohlendioxid um 7,5 Cent pro Liter. Auch die durch Corona vorübergehend reduzierte Mehrwertsteuer wird ab Januar wieder auf 19 % gesetzt.